Mich überrascht die Bandbreite der Gedanken, die mein Buch bei Leserinnen und Lesern anscheinend auslöst. Eine Leserin erwähnte in einer E-Mail ihre hugenottischen Vorfahren aus dem 17. Jahrhundert: „Die Ahnentafel ist von Flucht und Vertreibung geprägt. Die Wurzeln liegen bei den Hugenotten.“ Ein Freund, den ich schon viele Jahre nicht gesehen habe, sagte: „Dieses Thema mit den Rollen, wann und in welchen Situationen bin ich wer – das beschäftigt mich auch.“ Und eine Kollegin berichtete mir von ihrer Familie und deren Geschichte, die eines Tages hoffentlich in einem Buch nachzulesen sein wird.
Die nachkriegsvertriebenen Deutschen, fremdenfeindliche Aussiedler, oder einfach Interesse an Russland – darauf wurde ich angesprochen. Wie gesagt, die Vielfalt der Themen überrascht mich und es freut mich zugleich, dass die Geschichte von A., Marie und Mark bei den Leserinnen und Lesern Gefühle weckt und eine Verbindung zu deren eigenem Leben, zu der Geschichte der eigenen Familie entstehen lässt.
Eine erste Rezension kommt von Sascha Pommrenke auf seinem Blog: koreander.net Ein Zitat daraus: „Die Liebe zu Marie stellt A. auf eine harte Probe. Alles was bisher Gewiss war, wird plötzlich in Frage gestellt. Kann man sich als Migrant wirklich als Deutscher fühlen? Wieviel Erinnerung an die Heimat, wieviel Tradition darf man dann noch leben? In den Augen von Marie ist A.s Überangepasstheit geradezu ein Verrat an seine Herkunft. A. gerät in einen Strudel, ein Kampf mit sich selbst und mit Marie. Ein Kampf um Sinn, Liebe und Identität. Ein Kampf, den keiner gewinnen kann und den man dennoch kämpfen muss.“ Die gesamte Rezension und ein wunderbares Lied, das eingeklinkt wurde: hier.
Wenn alles gut geht, kann ich bald eine interessante Neuigkeit im Zusammenhang mit der Buchmesse in Frankfurt verkünden. Ich muss mich noch etwas gedulden, das kann ich am besten am Wasser.